Wohnungstür sichern ohne Bohren: Tipps für die Mietwohnung

20. Oktober 2025

Jährlich kommt es in Deutschland zu tausenden Einbrüchen – oft durch schlecht gesicherte Wohnungstüren. Als Mieter stehen Sie vor der Herausforderung, Ihre Tür nachzurüsten, ohne die Bausubstanz zu verändern.

Die gute Nachricht: Es gibt viele wirksame Lösungen, die ohne Bohren auskommen und trotzdem hohen Schutz bieten. Wichtig zu wissen ist, welche Vorschriften für Mietwohnungen gelten. Als Experten für alles rund um Schlösser und Sicherheitstechnik erklären wir hier, wie Sie Ihre Wohnungstür ohne Bohren sichern.

Vorschriften für Wohnungstüren in Mietwohnungen

1. Was sagt das Mietrecht?

Laut § 535 BGB muss der Vermieter eine funktionierende und grundsätzlich sichere Haustür bereitstellen. Allerdings gibt es keine gesetzliche Pflicht für einen bestimmten Einbruchschutz-Standard.

Als Mieter dürfen Sie grundsätzlich zusätzliche Sicherungen anbringen, sofern sie rückstandslos entfernt werden können (z. B. Klemm-Sicherungen). In Absprache mit dem Vermieter können Sie auch das Schloss tauschen (mehr dazu weiter unten).

Nicht erlaubt ist im Normalfall, die Tür dauerhaft zu verändern. Damit fallen z. B. Bohrlöcher für zusätzliche Schließzylinder als Option weg.

Außerdem verboten sind meistens alle Maßnahmen, die den Brandschutz beeinträchtigen könnten (z. B. schwere Nachrüstungen).

2. Welche Normen gelten für Wohnungstüren?

Idealerweise erfüllt Ihre Tür mindestens die DIN 18251 (Standard für Wohnungseingangstüren). Höheren Schutz bieten Türen mit RC2 oder RC3-Zertifizierung (Resistance Class).

Als Mieter können Sie prüfen:

  • Hat die Tür mindestens ein Sicherheitsbartschloss?
  • Ist der Schließzylinder gegen Aufbohren gesichert?
  • Gibt es keine Spalten zwischen Tür und Rahmen?

Falls nicht, können Sie nachrüsten – auch ohne Bohren!

Wohnungstür sichern ohne Bohren: 5 effektive Lösungen

1. Sicherheits-Schließzylinder nachrüsten

Ein hochwertiger Sicherheits-Schließzylinder ist eine der effektivsten Methoden, um Ihre Wohnungstür nachzurüsten – ganz ohne Bohren oder bauliche Veränderungen. Diese Komponente steuert, ob Ihr Schlüssel passt und wie widerstandsfähig das Schloss gegen Manipulation ist. Ein qualitativ hochwertiger Zylinder (z. B. mit DIN EN 1303-Zertifizierung) verhindert Aufbohren und Lockpicking. Hierzu ist kein Bohren nötig, das Teil kann einfach ausgetauscht werden. Der Wechsel dauert nur Minuten und hinterlässt keine Schäden. 

Ein weiterer Vorteil: Sie können das Teil beim Auszug mitnehmen. Beim Auszug einfach den Originalzylinder wieder einsetzen.

Wir beraten Sie gerne zu Ihren Möglichkeiten beim Einbau von Sicherheitsschlössern

2. Türschutzbeschlag mit Klemmtechnik

Ein Türschutzbeschlag (auch "Türfeststeller" genannt) ist ein robuster Metallbügel, der verhindert, dass Einbrecher die Tür mit einem Brecheisen aufhebeln. Optisch ähnelt er einem normalen Türstopper, ist aber massiver. Die cleveren Modelle für Mieter nutzen Klemm- oder Spanntechnik statt Schrauben. Der Beschlag wird seitlich am Türrahmen festgeklemmt (oft mit Gummi-Ummantelung gegen Kratzer) und blockiert die Tür im geschlossenen Zustand. Achten Sie auf Modelle mit TÜV-Zertifikat – diese halten auch stärkerer Gewalt stand.

3. Türspion mit Kamera oder Alarmsensor

Klassische Türspione sind oft unsicher (lassen sich aushebeln). Moderne Alternativen kombinieren Sichtkontrolle mit Alarmfunktion und sind damit perfekt für Mieter, die keine Kamera an der Außentür anbringen dürfen. Moderne Türspione mit Bewegungserkennung schlagen Alarm bei Einbruchsversuchen. Videospione zeigen per App, wer vor der Tür steht. Alarmsensoren erkennen Erschütterungen (z. B. beim Aufhebeln) und lösen ein akustisches Alarmsignal zur Abschreckung aus. 

Die Türspione sind batteriebetrieben – keine Installation ist nötig.

4. Türstopper mit Alarmsystem

Dieser keilförmige Stopper ist die einfachste Lösung für Mieter: Einfach unter die Tür schieben, und er blockiert nicht nur das Öffnen, sondern löst bei Bewegung einen Alarm aus. 

Diese Methode funktioniert 100% ohne Bohren. Der Keil wird mit Gummibacken einfach fest unter die Tür gedrückt. Bei Druck (z. B. wenn jemand die Tür aufdrückt) ertönt ein 120-dB-Alarm. Besonders praktikabel ist diese Lösung, wenn Sie z.B. länger nicht zuhause sind, oder nachts im Schlafzimmer extra sichergehen möchten. 

5. Magnetische Fenster- & Türsicherungen

Diese kleinen Sensoren werden per Klebepad an Tür und Rahmen angebracht und lösen einen Alarm aus, sobald sie getrennt werden (z. B. bei einem Einbruchsversuch). Unsichtbare Magnetsensoren lösen einen Alarm aus, wenn die Tür gewaltsam geöffnet wird.

Sie werden per Klebepad befestigt und hinterlassen keine Spuren. Die Batterie hält oft Jahre. 

Ideal ist diese Lösung übrigens auch für magnetische Kindersicherungen am Balkon.

Darf ich als Mieter das Schloss austauschen?

Ja, im Normalfall dürfen Mieter das Türschloss austauschen, ohne die Erlaubnis des Vermieters einholen zu müssen. Allerdings muss das Original-Schloss aufbewahrt und beim Auszug wieder eingebaut werden. Der Vermieter darf kein berechtigtes Interesse verweigern (z. B. nach einem Einbruch).

Wie bei den meisten Änderungen an einem Mietobjekt ist es aber empfehlenswert, die Sache vorher abzusprechen. Manche Vermieter bestehen auf bestimmte Sicherheitsstandards.

Fazit: So sichern Sie Ihre Mietwohnungstür optimal

  • Prüfen Sie zuerst die bestehende Tür (Schloss, Spaltmaße, Zylinder).
  • Setzen Sie auf nicht-invasive Lösungen (Klemm-Sicherungen, Alarmsysteme).
  • Tauschen Sie bei Bedarf den Schließzylinder – aber nur in Absprache.

Sie brauchen Hilfe? Wir beraten Sie gerne zu mieterfreundlichen Lösungen zum Einbruchsschutz. Bleiben Sie sicher! 

 

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