Die Teile eines Türschlosses: Aufbau & Funktion

22. September 2025

Ein Türschloss ist ein kleines Wunderwerk der Mechanik – doch die meisten Menschen wissen nicht, wie es eigentlich funktioniert. Dabei kann dieses Wissen im Notfall helfen: Sie erkennen schneller, warum Ihr Schloss klemmt, Sie können einem Schlüsseldienst genauer das Problem schildern und Sie können besser selbst beurteilen, wann ein Austausch nötig ist. 

Als Schlüsseldienst mit jahrelanger Erfahrung erklären wir Ihnen hier, wie ein Türschloss aufgebaut ist.

Die wichtigsten Teile eines Türschlosses im Überblick

Ein klassisches Zylinderschloss besteht aus mehreren Komponenten. Die wichtigsten sind:

Der Schließzylinder („Schlosskern“)

Der Zylinder ist das Herzstück des Schlosses. Hier stecken Sie den Schlüssel hinein.

Der Schließzylinder besteht aus einem festen Gehäuse, in dem sich der drehbare Kern befindet. Im Inneren des Kerns liegen mehrere Bohrungen mit kleinen Stiften und Federn, die exakt auf die Einkerbungen des passenden Schlüssels abgestimmt sind. Wenn der richtige Schlüssel eingeführt wird, drücken seine Zacken die Stifte so hoch, dass sie bündig mit der Drehlinie des Kerns abschließen – erst dann lässt sich der Zylinder drehen. Ohne den korrekten Schlüssel blockieren die Stifte die Bewegung, was das Schloss vor unbefugtem Öffnen schützt.

Der Schlosskasten („Schlossgehäuse“)

Um den Zylinder herum sitzt der Schlosskasten, ein robustes Metallgehäuse, das den Zylinder umgibt und in die Tür eingelassen ist. Er dient als Halterung für alle beweglichen Teile und verstärkt die Tür gegen Einbruchversuche. Moderne Schlosskästen sind oft aus gehärtetem Stahl gefertigt, um Bohr- oder Stemmangriffen standzuhalten. 

Die Falle („Schnapper“)

Die Falle, auch „Schnapper“ genannt, ist ein federbelasteter Riegel, der die Tür im Rahmen hält, ohne dass sie verriegelt sein muss. Sie hat eine abgeschrägte Kante, die es ermöglicht, die Tür durch reines Zudrücken zu schließen – die Feder drückt die Falle zurück, bis sie im Schließblech einrastet. Betätigt man die Türklinke, wird die Falle über ein Gestänge zurückgezogen, sodass die Tür sich öffnen lässt.

Der Riegel („Hauptriegel“)

Der Hauptriegel ist das eigentliche Sicherheitselement des Schlosses. Im Gegensatz zur Falle wird er nur durch das Drehen des Schlüssels bewegt. Er besteht aus einem soliden Metallbolzen, der beim Abschließen seitlich ausfährt und in das Schließblech der Türzarge eindringt. Hochwertige Riegel haben oft eine Verriegelung in mehreren Richtungen (z. B. Hakenverschluss oder Pilzkopfriegel), um das Aufhebeln der Tür zu erschweren.

Die Mitnehmerplatte

Die Verbindung zwischen Zylinder und Riegel stellt die Mitnehmerplatte her. Dieses flache Metallteil überträgt die Drehbewegung des Schlüssels auf den Riegelmechanismus. Bei einfachen Schlössern ist sie direkt mit dem Zylinder verbunden, während komplexere Systeme zusätzliche Zwischenhebel besitzen, um die Kraft zu übertragen. Die Präzision dieser Komponente ist entscheidend – bereits minimale Abnutzung kann dazu führen, dass der Schlüssel schwerer dreht oder der Riegel nicht mehr vollständig ausfährt.

Schließblech

Ein oft übersehener, aber wichtiger Bestandteil ist das Schließblech in der Zarge. Dieses metallene Gegenstück nimmt Riegel und Falle auf und verteilt die Kräfte beim Schließen der Tür. Qualitativ hochwertige Schließblecher sind massiv verankert und aus stabilerem Material als die Türzarge selbst, um Ausbrüche zu verhindern. Bei Sicherheitsschlössern sind sie oft mit zusätzlichen Widerhaken oder Verstärkungsplatten ausgestattet.

Federn

Die Federn im Schloss haben eine doppelte Aufgabe: Sie halten die Stifte im Zylinder in Position und sorgen dafür, dass Falle und Riegel nach dem Öffnen wieder in ihre Ausgangslage zurückschnappen. Ihre korrekte Spannung ist entscheidend – zu schwache Federn führen dazu, dass der Riegel nicht mehr einrastet, während zu harte Federn den Schlüssel schwer drehbar machen.

So funktionieren die einzelnen Teile zusammen

Damit Sie sich das besser vorstellen können, hier ein Beispiel aus der Praxis:

  1. Sie stecken den Schlüssel in den Zylinder und die unterschiedlichen Einkerbungen Ihres Schlüssels schieben die Stifte im Zylinder in die richtige Position.
  2. Sie drehen den Schlüssel und die Mitnehmerplatte überträgt diese Bewegung auf den Riegel.
  3. Gleichzeitig zieht sich die Falle zurück (wenn Sie nicht abgeschlossen haben).
  4. Der Riegel ist jetzt vollständig eingefahren, die Falle gibt nach – und Sie können die Tür aufdrücken.

Typische Probleme & was sie für die Teile des Schlosses bedeuten

Jedes der Teile eines Schlosses unterliegt mit der Zeit einem gewissen Verschleiß. Staub, Korrosion oder mechanische Belastung können dazu führen, dass die Präzision der Mechanik nachlässt. Bei Problemen lohnt es sich oft, das gesamte Schloss zu ersetzen, da einzelne Komponenten selten nachgefertigt werden. Als Schlüsseldienst empfehlen wir regelmäßige Wartung und den Austausch von Schlössern nach etwa 10–15 Jahren, um Sicherheit und reibungslose Funktion zu gewährleisten.

Der Schlüssel dreht sich nicht mehr

Wenn sich der Schlüssel nicht mehr dreht, liegt dies meist an abgebrochenen oder verschlissenen Stiften im Zylinder. Im Laufe der Zeit nutzen sich die feinen Metallstifte im Schließzylinder ab, besonders wenn häufig mit Gewalt am Schlüssel gedreht wird. In manchen Fällen können Stifte sogar komplett abbrechen, was den Zylinder blockiert. Hier hilft nur noch der Austausch des gesamten Zylinders durch einen Fachmann, da die präzise Mechanik im Inneren nicht repariert werden kann. Ein neuer Zylinder stellt sicher, dass der Schlüssel wieder reibungslos dreht und das Schloss zuverlässig funktioniert.

  • Ursache: Meist abgebrochene oder verschlissene Stifte im Zylinder
  • Lösung: Zylinder austauschen (lassen)

Die Tür klemmt, obwohl der Schlüssel passt

Bei einer Tür, die klemmt obwohl der Schlüssel passt, ist häufig ein verbogener Riegel oder verschmutzte Mechanik die Ursache. Der Riegel kann sich im Laufe der Zeit verbiegen, besonders wenn die Tür oft mit Kraft zugeschlagen wird. Auch Staub, Schmutz oder Rost in den beweglichen Teilen des Schlosses können dazu führen, dass der Riegel nicht mehr sauber ein- und ausfährt. In vielen Fällen kann eine gründliche Reinigung des Schlosses mit einem geeigneten Schmiermittel das Problem bereits lösen. Bei einem verbogenen Riegel ist jedoch oft eine Neueinstellung oder ein Austausch der Komponenten durch einen Schlüsseldienst erforderlich, um die reibungslose Funktion wiederherzustellen.

  • Ursache: Oft ein verbogener Riegel oder verschmutzte Mechanik.
  • Lösung: Schloss reinigen oder neu einstellen.

Der Schlüssel steckt fest

Steckt der Schlüssel fest, kann dies an Korrosion oder einem falschen Schlüssel liegen. Feuchtigkeit und Oxidation im Schloss können dazu führen, dass der Schlüssel nicht mehr leicht ein- oder ausgeschoben werden kann. In diesem Fall sollte man keinesfalls mit Gewalt versuchen, den Schlüssel zu entfernen, da dies zu weiteren Schäden führen kann. Stattdessen empfiehlt es sich, einen Fachmann zu rufen, der das Schloss professionell reinigen und gegebenenfalls den passenden Schlüssel identifizieren kann. Ein Profi verfügt über die richtigen Werkzeuge und Kenntnisse, um den Schlüssel schonend zu entfernen und das Schloss wieder funktionstüchtig zu machen, ohne weitere Teile zu beschädigen.

  • Ursache: Korrosion oder falscher Schlüssel.
  • Lösung: Nicht gewaltsam ziehen – lieber einen Profi rufen.

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